Die Situation
Bewehrungen von Textilbetonbauteilen werden heute oft groß ausgelegt, was den Verbrauch von Rohstoffen erhöht.
Das Projekt
Am ITM wurde deshalb im Projekt Verankerung von Textilbetonbewehrungen eine Textilbetonbewehrung mit deutlich verbesserter Kraftübertragung zwischen Textil und Beton entwickelt. Im Detail ist es gelungen, die Übergreifungslängen durch eine integrierte Verankerungs- und Übergreifungslösung deutlich zu verringern und so Material zu sparen. Konkret können Verankerungslängen von bislang deutlich über 1 Meter bei konventionellen Textilien auf unter 10 Zentimeter reduziert werden.
Die Bewehrungen werden auf der Basis von Carbon Fiber Heavy Tows (CFHT) gefertigt, was eine höhere Kraftübertragung auf kürzeren Längen möglich macht. Es wurde gezeigt, dass die neuartigen Textilien auch unter thermischen Einwirkungen enorme Vorteile bieten, da die Kraftübertragungsmechanismen nicht durch steigende Temperaturen beeinträchtigt werden.
Im Rahmen der Projektarbeiten wurden für die praxisgerechte Auslegung der Verankerungstextilien zudem die zugehörigen Ingenieurmodelle entwickelt, mit denen sich die textilen Strukturen bedarfsgerecht auslegen und herstellen lassen. Diese Modelle basieren auf schlupfbasierten Verbundmodellen zur baumechanischen Beschreibung der Kraftübertragung. Dadurch wird eine Prognose des Tragverhaltens im Betonbauteil möglich.
Der Nutzen für den Mittelstand
Mit den Projektergebnissen steht jetzt eine CFHT-Bewehrung mit funktionsangepassten Verankerungs-und Übergreifungslösungen zur Verfügung, die Unternehmen aus der Bauindustrie viele neue Möglichkeiten eröffnet, ihre Marktposition durch die wesentlich effizienteren verankerungsgerechten Textilien zu festigen und weiter auszubauen.
Ansprechpartner
Steffen Rittner
steffen.rittner@tu-dresden.de
+49 351 463 39183
Fördergeber
Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" 18588 N.